Christoph Bangert, Kandahar, Afghanistan, 2010 © Christoph Bangert

Guy Tillim, Grande Hotel, Beira, Mozambique, 2008 © Guy Tillim. Mit der freundlichen Genehmigung des Künstlers und Stevenson Gallery, Kapstadt und Johannesburg

Anne Heinlein und Göran Gnaudschun, Groß Grabenstedt, 2008, Landkreis Salzwedel/Sachsen-Anhalt, erstmals urkundlich erwähnt: 1291, gewüstet: 1986, aus der Serie Wüstungen, 2008-2016 © Foto: Anne Heinlein

EXTREME. TERRITORIES

Künstlergespräche und Podiumsdiskussion mit Anne Heinlein & Göran Gnaudschun, Christoph Bangert und Guy Tillim. Einführung und Moderation von Anne-Marie Beckmann (RAY 2018 Kuratorin)

10:00 Einführung
Anne-Marie Beckmann (RAY 2018 Kuratorin)


10:15 Vortrag
Anne Heinlein und Göran Gnaudschun Wüstungen


Anne Heinlein und Göran Gnaudschun stellen in ihrem Vortrag ihr neustes Projekt „Wüstungen“ vor, für das sie sich mit den geschleiften Grenzgebieten in der ehemaligen DDR auseinandergesetzt haben. „Wüstungen“ reflektiert mit Fotografien und Archivmaterial die weitreichenden und dramatischen Folgen, die die Errichtung und Bewachung der innerdeutschen Grenze für viele Menschen in der ehemaligen DDR mit sich brachte.

11:00 Vortrag
Christoph Bangert War Porn & Hello Camel: Ethik im Fotojournalismus

Ist es moralisch zu rechtfertigen, als Fotograf in Kriegsgebieten zu arbeiten? Warum fühlen wir alle uns von Bildern des Elends anderer angezogen? Produzieren Fotojournalisten Kriegs-Pornographie? Christoph Bangert arbeitete 10 Jahre lang für internationale Medien als Fotograf in Krisengebieten und sah sich oft einem Dilemma gegenüber: Einerseits versuchte er, Geschehnisse getreu seiner Wahrnehmung abzubilden, andererseits musste er dies mit diversen Schichten der Selbstzensur vereinbaren. In seinem Vortrag berichtet er von seinen Erfahrungen.

Bios

Christoph Bangert
studierte Fotografie an der Fachhochschule Dortmund und am International Center of Photography, New York. Er arbeitete in Palästina, Japan, Darfur, Afghanistan, Indonesien, Pakistan, den USA, im Libanon, Nigeria, Simbabwe und im Irak. Seine Arbeit aus dem Iraq findet man gesammelt in dem Buch IRAQ: The Space Between. Er publizierte die Bücher Travel Notes (2006), Africa Overland (2013) mit National Geographic Germany (2013) und War Porn (2014). Er gewann Preise von World Press Photo, POYi und anderen und nahm an der Joop Swart Masterclass teil. Christoph Bangert lebt in Köln

Guy Tillim begann 1986 zu fotografieren, als er sich der südafrikanischen Fotografenvereinigung Afrapix anschloss. Ab 1988 war er als Freelancer für nationale und internationale Presseagenturen tätig, u. a. Reuters und Agence France Presse. Sein künstlerisches Werk umfasst Bilderserien politischer Krisenherde in Afrika, Porträts sowie urbane Arbeiten, die dem investigativen Reportagejournalismus nahe sind. Er gewann zahlreiche Preise, darunter den HCB Award der Fondation Henri Cartier-Bresson 2017. Seine Werke und Projekte wurden international ausgestellt und bilden die Basis für die von ihm veröffentlichten Publikaitonen. Tillim lebt und arbeitet in Kapstadt.

Anne Heinlein (*1977 DE) studierte nach ihrer Ausbildung zur Fotografin Künstlerische Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Prof. Joachim Brohm und Prof. Timm Rautert (Diplom). 2016 erhielt sie den Nachwuchsförderpreis für Bildende Kunst des Landes Brandenburg. Anne Heinlein arbeitet als Bildende Künstlerin und freiberufliche Fotografin in Potsdam.

Göran Gnaudschun (*1971 DE) absovierte nach seinem Studium der Künstlerischen Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Prof. Timm Rautert (Diplom) 2003 ein Aufbaustudium der Bildenden Kunst bei Prof. Timm Rautert (Meisterschüler). Er gewann zahlreiche Preise, darunter 2016/17 den Rom-Preis der „Deutschen Akademie Villa Massimo” und erhielt etliche Stipendien.  

Wüstungen, eine gemeinsame Arbeit von Anne Heinlein & Göran Gnaudschun, beschäftigt sich mit dem Verschwinden von Dörfern und Siedlungen an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze.  

Anne-Marie Beckmann ist Kunsthistorikerin und Kuratorin. Sie studierte Kunstgeschichte in Frankfurt am Main. Ab 1999 hat sie die Fotografie-Sammlung und das kulturelle Programm der Deutschen Börse verantwortet. Zudem hat sie zahlreiche Ausstellungen im Hauptsitz der deutschen Börse und anderen Museen und Institutionen kuratiert. Sie lehrt Fotografie an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Seit August 2015 ist sie Direktorin der Deutsche Börse Photography Foundation.

Festivalzentrum im MMK3

Domstr. 3, Frankfurt am Main

Presse- und Informationszentrum, Loungearea mit Bücherecke, Bar mit Getränken und Snacks sowie Workshop-Angebote für Familien und Kinder.

Öffnungszeiten

Do–Fr: 10–22 Uhr Sa: 10–19 Uhr So: 11-18 Uhr